Bibliothek	Signatur	Standort 2	Standort 3	Barcode	Status	Frist	Vorbestellungen
Bibliothek: StB am Neumarkt	Signatur: CD-14819	Standort 2: cB Sammlung	Standort 3: Musikbibliothek	Barcode: 14976148	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Was Worte nicht zu sagen vermögen, das schafft zuweilen die Musik. So schickten sich Robert und Clara Schumann ihre Liebesbekundungen statt per Liebesbrief manchmal auch in ihren Kompositionen. Auf diese 'geheimen' Botschaften wurde die deutsche Pianistin Ragna Schirmer aufmerksam. Anlässlich des 175. Hochzeitstages des wohl bekanntesten Komponistenpaares der Romantik präsentiert sie ihr neues Album. Bereits ihre Diplomarbeit hatte Schirmer über die Bezüge in den Werken Clara und Robert Schumanns geschrieben. Beide haben musikalisch viel zitiert, manchmal sich selbst, manchmal den Ehepartner. Schon im jungen Alter von 14 Jahren hatte Clara Schumann 1833 ihre "Romance variée op. 3", komponiert, die sie ihrem späteren Ehemann Robert Schumann widmete. Ausgehend von diesem Werk zitiert sich das Paar in zwei weiteren Variationen. In seinem "Impromptus op. 5", dass Robert Schumann im selben Jahr schrieb, greift er das Romanzenthema wieder auf. 1850 überarbeitet er selbiges noch einmal. 1853 verwendet Clara Schumann das Thema aus ihrer Jugend erneut, und zwar in der Mittelstimme des Chorals der letzten Variation in ihren "Variationen op. 20" – eine Liebesbotschaft für ihren Mann. In diese diskrete musikalische Korrespondenz greift ein Jahr später auch Johannes Brahms ein. Der Komponist und langjährige Freund der Schumanns schreibt seine "Variationen op. 9" über ein Thema von Robert Schumann. Er orientiert sich dabei stark an dessen Tonsprache und Motiven. Wenig später ergänzt Brahms sein Werk und fügt eine 10. und 11. Variation ein. In dieser 10. Variation zitiert Brahms wiederum in einer Mittelstimme leise das Romanzenthema von Clara. Ein Indiz für seine Liebe zu der verheirateten Frau.

Hier widmet sich Ragna Schirmer eben diesen vier Klavierwerken, in denen sich die Lebensläufe der Schumanns und der von Johannes Brahms überschneiden. Die Pianistin huldigt damit drei der größten Komponisten des 19. Jahrhunderts. Für einen besonders authentischen Klang der Aufzeichnung spielte sie alle Stücke auf einem Blüthner-Flügel von 1856 im Originalzustand ein. So ist davon auszugehen, dass auch Clara und Robert Schumann und Johannes Brahms das Instrument in gleicher Weise gehört haben. (JPC)