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In einer vernetzten Welt müssen wir vernetzt denken und Brücken zwischen den verschiedenen Disziplinen schlagen. Aus der Sicht eines Komplexitätswissenschaftlers und Generalisten beschreibt und erklärt Dirk Brockmann aktuelle und immanente gesellschaftliche Krisen. Er sucht nach Ähnlichkeiten, Mustern, nach Gesetzmäßigkeiten in der Covid-19-Pandemie, der Ausbreitung von Verschwörungserzählungen, der Destabilisierung von Ökosystemen, dem sechsten Massenaussterben und der Klimakrise. Welche Zusammenhänge bestehen hier? Anhand vieler Beispiele untersucht Brockmann die Verwandtschaft dieser Phänomene mit verschiedenen komplexen Prozessen aus der Natur und die oftmals überraschend einfachen Regeln, die sie bestimmen. So geht es etwa um die Beziehung zwischen Waldbränden und Epidemien, Phantomstaus auf der Autobahn und Heuschreckenschwärmen, Erdrutschen und der Covid-19-Pandemie, zwischen medialen Echokammern, Informationsblasen und Magneten, Brieftauben und der wachsenden Popularität von Autokraten. Die Geheimnisse eines vernetzten komplexen dynamischen Geschehens sind nur durch deren Verbindungen untereinander zu ergründen. Brockmann erklärt, wie Ordnung aus dem Nichts entstehen kann, was Zufall ist und wieso wir Risiken so oft falsch einschätzen. Anschaulich legt er dar, wie sich mithilfe von Netzwerktheorien Pandemien eindämmen und überzeugende Impfstrategien entwickeln lassen. Wir erfahren, was wir aus dem kollektiven Verhalten von Tieren für die Entscheidungsprozesse in Menschengruppen ableiten können. Und wie Kooperation vernetzte Systeme stabilisiert, was wir also aus dem Zusammenleben von Mikroorganismen für nachhaltiges und stabiles gesellschaftliches Miteinander lernen können. Letztlich geht es um die Frage: Können wir die Menschheit, also uns selbst, retten? Wenn wir Mut zum Reduktionismus haben und es wagen, komplexe Phänomene als Ganzes, aber vereinfacht zu betrachten, wenn wir als Teamplayer agieren und auch mal um die Ecke denken, dann gibt es Hoffnung. Davon ist Dirk Brockmann überzeugt. Dirk Brockmann schaut auf die Krisen und Probleme unserer Zeit. Als Komplexitätswissenschaftler sucht er nach Ähnlichkeiten, Mustern, Regelmäßigkeiten. Damit liefert er ungewöhnliche und dadurch sehr aufschlussreiche Perspektiven auf gesellschaftliche Prozesse, er knüpft Verbindungen und zeigt, wie man daraus lernen kann. So geht es um die grundlegenden Mechanismen und Zusammenhänge zwischen der Covid-19-Pandemie, der Ausbreitung von Verschwörungserzählungen, der Destabilisierung von Ökosystemen, dem 6. Massenaussterben oder der Klimakrise. Was haben Glühwürmchen im Regenwald mit Wanduhren zu tun, die plötzlich im Takt schlagen? Wie entsteht Ordnung aus dem Nichts? Was haben Börsenmakler und die Dynamik von Infektionskrankheiten gemein? Was ist Zufall ist und wie kommt er zustande? Wieso versagt unser gesunder Menschenverstand oft bei zufälligen Prozessen, und wir Risiken deshalb falsch einschätzen, und wieso es Prozesse gibt, die zwar zufällig erscheinen und dennoch genau berechenbar sind. Die Welt ist so komplex geworden, dass wir mit Spezialistentum und Denken in Wissenssilos nicht weiterkommen. Es braucht den Blick über den Tellerrand. Vielschichtige gesellschaftliche Systeme lassen sich als komplexe Netzwerke begreifen und dadurch besser verstehen. Beispielsweise eignen sich netzwerktheoretische Methoden hervorragend, um Pandemien einzudämmen oder bessere Impfstrategien zu entwickeln. Den Text veranschaulichen Illustrationen, denn: "Komplexe Systeme ohne das Werkzeug der Visualisierung zu betrachten, ist wie Tischtennis in Handschellen. Es funktioniert, aber nicht gut." Immer wieder bringt Brockmann Natur und Gesellschaft zusammen. Charakteristisch für dieses Buches ist, dass es so verblüffende wie erhellende Zusammenhänge herstellt Ähnlich wie es die Quantenmechanik brauchte, um Anfang des 20. Jh.s die Physik zu revolutionieren, steht jetzt, so B.