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Bibliothek: Stieghorst	Signatur: Becke	Standort 2: Romane	Standort 3:	Barcode: 15516725	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Ein erwachsener Sohn kommt zurück in die Kleinstadt am Rande des Ruhrgebiets, in der er seine Kindheit verbrachte. Zurück in sein Elternhaus, das wirkt, wie die verlassene Kulisse einer auserzählten Familienserie. Ein schmuckloses Gebäude, in die Jahre gekommen. Seit dem Tod des Vaters lebt seine Mutter allein in dem Haus. Der Sohn hat nichts vergessen: nicht die Kurzatmigkeit des Vaters, nicht die Marschmusik, nicht die Zechentürme.

Alles ist wieder da, als er bei seinem Besuch in der Heimat versucht, Licht ins Dunkel seiner Familiengeschichte zu bringen. Er will verstehen, wer diese Eltern waren und wovon sie immerzu gesprochen haben. Was noch da ist von den Zechen, Hochbunkern, Industrieschmieden und Eckkneipen, die so wichtig waren im Leben der Eltern? Und was waren das überhaupt für Leben? Wie wird er sich gefühlt haben, der Vater, unter Tage? Über Tage sind die Rätsel nicht zu lösen. Er muss sich in die Welt unter Tage begeben, auf die Spuren seines Vaters, dessen Alltag im Berg er nicht kannte.

Martin Becker erzählt vom Verschwinden einer Welt in einer westdeutschen Kleinstadt. Er erzählt vom Außenseitertum, das die Herkunft aus einer Arbeiterfamilie mit sich bringt, aber auch von den Wundern, die man in der vermeintlich tristesten Kleinstadtkindheit noch entdecken kann. „Marschmusik“ ist die Geschichte einer einfachen Familie – so was von proletarisch, so was von westdeutsch –, ebenso drastisch wie pointiert, mit tragikomischer Leichtigkeit erzählt.