»Weiblichkeit ist ein Wort, das wir mit allem füllen können, was wir wollen«, sagen sie. Sie füllen es mit Juck.
Die schwedische Frauentanzgruppe "Juck" ging 2013 mit ihrem "Hump"-Tanz (durch das Auf- und Abbewegen des Beckens) viral. Der mehrfach ausgezeichnete (u.a. New York's LGBTQ Film Festival, Palm Springs ShortFest, Berlinale) Film ist eine Schnittstelle zwischen Doku, Tanzperformance und Fiktion und setzt sich feministisch mit der Frage rund um den Frauenkörper und Feminität auseinander.
Ein rhythmischer Takt, Nahaufnahme eines keltischen Rocks, eine Hand formt eine Faust. Die Muscheln bauen sich auf. Das Becken wiederholt einen starken, rhythmischen Stoß. Immer wieder wiederholen die Mädchen synchron die kleine, aber kraftvolle Bewegung des Beckenstoßes, während sie in kurzen, schnellen Stößen ausatmen und den Zuschauer in einen mantrischen Bann ziehen. Viele Szenen in JUCK gewinnen ihre Kraft aus genau diesen starken Bildern körperlicher Kraft. Die weibliche Tanzgruppe JUCK, die hier in einer Mischung aus Dokumentation und Fiktion präsentiert wird, tritt auf öffentlichen Plätzen auf. Indem sie sich zwischen den Beinen kratzen oder den Blicken widerstehen, legen sie männliche Dominanzmuster offen und reizen sie aus, verkehren sie und stellen sie in Frage. Selbst die Schottenröcke, die alle Mädchen als Gruppenuniform tragen, sind Symbole der männlichen - im wahrsten Sinne des Wortes - phallischen Freiheit.
Der Film (...) ist ein wichtiger Beitrag zur Relevanz von Geschlechterfragen in der heutigen Gesellschaft; als Reflexion darüber, dass sich etwas tut, aber auch als Spiegel für die Tatsache, dass unser System immer noch ein patriarchalisches ist. Es sollte jedoch nicht vergessen werden, dass diese Bewegung der Ermächtigung in immer noch verfestigten Systemen des Patriarchats stattfindet und dass die von uns verwendeten Ausdrücke Ausdruck dieses Patriarchats sind. Neue Gedanken, neue Konzepte wären notwendig, um aus dieser Struktur auszubrechen. Konzepte, die nicht auf Ausgrenzung und Macht abzielen, sondern auf ein gleichberechtigtes Miteinander. Die Frage, die sich unsere Gesellschaft stellen muss und die sich auch der Film hätte stellen müssen, lautet: Wie können wir den Menschen aktiv in den Prozess einbeziehen, ohne ihn aus der Diskussion auszuschließen und mit dem Finger auf ihn zu zeigen? (Susanne Meisenberg)
Verfasserangabe:
Protagonist: Tarika Wahlberg, Feyona Naluzzi Thylander, Shirley Harthey Ubilla, Emelie Enlund, Madeleine Ngoma, Cajsa Godeé; Musik: Barbara Chamoun, Joseph Beg, Maya Lourenco; Regie: Olivia Kastebring, Ulrika Bandeira, Julia Gumpert; Drehbuch: Ulrika Bandeira, Julia Gumpert, Olivia Kastebring; Montage: Therese Elfström; Kamera: Josephine Owe
Medienkennzeichen:
Filmfriend
Jahr:
2024
Verlag:
Potsdam, filmwerte GmbH
Aufsätze:
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Beschreibung:
1 Online-Ressource (18 min), Bild: 16:9 HD
Schlagwörter:
Film
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Beteiligte Personen:
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Wahlberg, Tarika (Mitwirkender); Thylander, Feyona Naluzzi (Mitwirkender); Ubilla, Shirley Harthey (Mitwirkender); Enlund, Emelie (Mitwirkender); Ngoma, Madeleine (Mitwirkender); Godeé, Cajsa (Mitwirkender); Elfström, Therese (Cutter); Kastebring, Olivia (Filmregisseur); Bandeira, Ulrika (Filmregisseur); Gumpert, Julia (Filmregisseur); Owe, Josephine (Kameramann(Cinematograph))
Sprache:
Schwedisch
Mediengruppe:
Filmfriend