Prof. Dr. Helmut Steiner - ein Nachruf  +17.03.2023

Geschichtenzeit in englisch

Ein außergewöhnlich engagierter Freund der Stadtbibliothek Bielefeld ist nun im Alter von 95 Jahren gestorben:
Prof. Dr. Helmut Steiner (09.02.1928-17.03.2023).

In den 70er-Jahren hat er mit dafür gesorgt, dass die Zentralbibliothek in bester Lage das innenarchitektonisch bemerkenswert schöne Gebäude zwischen der Wilhelms- und der Herforder Straße beziehen konnte. Bei dessen Bauplanung als Kreissparkassenzentrale hatte er bereits mitgewirkt.

Als die Bibliothek Ende der 90er-Jahre, wie die Stadt Bielefeld insgesamt, Auswirkungen der finanziellen Engpässe erleiden musste, engagierte er sich direkt für den Erhalt unserer Kulturinstitution. Genau am 95. Geburtstag der Stadtbibliothek, am 01.12.2000, gründete er mit kulturell wachen Mitstreiterinnen und Mitstreitern den „Verein der Freunde und Förderer der Stadtbibliothek Bielefeld, e.V.“ und wurde dessen erster Vorsitzender. So konnte die systematische öffentlichen Parteinahme für diese Bibliothek auf diversen gesellschaftlichen Ebenen beginnen. Ein grandioser Erfolg war nur wenige Jahre später die Einwerbung einer sechsstelligen Spendensumme eines Unternehmens zugunsten des Ausbaus der zentralen Kinderbibliothek.

Die Kinder stürmten daraufhin die fantasievoll gestaltete Bibliothek mit Regalen voller nagelneuer Kinderbücher. Es wurde ein über viele Jahre wirksamer Leseförderungserfolg.

Die Planungsprozesse für die neue Zentralbibliothek ab 2010 hat Prof. Dr. Helmut Steiner intensiv begleitet. Der Vereinsvorstand wirkte bei der Bibliotheksgestaltung mit und warb erfolgreich für eine angemessene, gute Ausstattung der besucherstärksten Kulturinstitution dieser Großstadt.

Dieses außergewöhnliche Engagement konnte nur ein Überzeugungstäter leisten. Prof. Dr. Steiner war ein intensiver, täglich praktizierender Leser von anspruchsvoller Sachliteratur. Sie galt für ihn als die entscheidende Grundlage einer hohen Fachkompetenz in diversen Wissensgebieten. Als Bankdirektor und bei seinen vielfältigen ehrenamtlichen Aktivitäten setzte er die erworbenen Kenntnisse konzentriert für die Gesellschaft und ihre Kultur- und Bildungsinstitutionen ein – stets am Gemeinwohl orientiert. Und dies erledigte er bemerkenswert entspannt, leichthändig, auf eine durchgängig freundliche zugewandte Art. So war es angenehm mit ihm am gemeinsamen Ziel zu arbeiten, also Literatur und Lesen, Kompetenz- und Wissensvermittlung durch die Bibliothek voranzubringen. Dank gebührt ihm.

Der Vorstand, Beirat und die Mitglieder des Bibliotheksfördervereins
Jutta Berges, Petra Josting und Klaus-Georg Loest